Cholinesterase

Version: 1, gültig ab: 29.06.2023
Einheiten
U/l
Berechneter Parameter Nein
Versandparameter nein
Abarbeitung
Montag - Freitag
Indikation
  • Verdacht auf eine Lebererkrankung mit eingeschränkter Leberfunktion
  • Verdacht auf Toxinexposition (Knollenblätterpilz, Pestizide)
  • bei entsprechender Anamnese (verlängerte Apnoe nach operativen Eingriffen) vor Gabe von Muskelrelaxantien
Klinische Information

Die Cholinesterase (Pseudocholinesterase oder Cholinesterase II) kommt in der Leber, dem Pankreas, dem Herz, dem Serum und der weißen Hirnsubstanz vor und wird hauptsächlich in der Leber produziert. Daher kann eine verminderte Cholinesterase-Aktivität ein Indikator für eine beeinträchtigte Leberfunktion sein und somit auf Lebererkrankungen wie Leberentzündungen (Hepatitis), Leberzirrhose oder Leberfunktionsstörungen hindeuten. Weiters können bestimmte Toxine und Medikamente die Cholinesterase-Aktivität hemmen. Dies kann insbesondere bei Exposition gegenüber insektiziden Organophosphaten oder Carbamaten oder nach Knollenblätterpilz-Vergiftungen auftreten. Die Messung der Cholinesterase-Aktivität kann dazu dienen, die Exposition gegenüber diesen Substanzen zu überwachen und die Toxizität zu bewerten. Einige Medikamente, insbesondere Muskelrelaxantien, werden durch die Cholinesterase abgebaut. In einem präoperativen Screening dient die Cholinesterase zur Erkennung von PatientInnen mit atypischen Formen des Enzyms und damit zur Vermeidung einer verlängerten Apnoe, verursacht durch langsamen Abbau des Muskelrelaxans. Es ist wichtig zu beachten, dass eine verminderte Cholinesterase-Aktivität allein keine spezifische Diagnose ermöglicht.

Referenzbereich Erwachsene
Altersklasse weiblich männlich Einheiten
16 - 40 Jahre 4260 - 11250 5320 - 12920 U/l
>40 Jahre 5320 - 12920 5320 - 12920 U/l
Methode
UV-/VIS-Photometrie
Präanalytik

Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor der Durchführung des Tests zentrifugiert werden.

Primäres Proben­material
  • Serum mit Trenngel
weitere Probenmaterialien
  • Li-Heparin-Plasma
  • EDTA-Plasma
Probenstabilität
bei 15-25°C 6 Stunden
bei 2-8°C 7 Tage
Interferenzen durch Hämolyse
Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index H von 700 (Hämoglobin: ca. 435 μmol/L bzw. 700 mg/dL).
Interferenzen durch Ikterus
Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index I von 60 für konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin (konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin: ca. 1026 μmol/L bzw. 60 mg/dL).
Interferenzen durch Lipämie
Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index L von 1000.
Andere Interferenzen

In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.

Tarife
Privattarif 5.00 EUR
Kassenrefundierung ist möglich