Prothrombinzeit

Version: 1, gültig ab: 29.06.2023
Einheiten
INR (International Normalized Ratio)
Berechneter Parameter Nein
Versandparameter nein
Abarbeitung
Montag - Freitag
Indikation

Zur Therapieeinstellung bei Patienten mit verordneter Therapie mit Marcoumar bzw. eines anderen Vitamin-K-Antagonisten. Diese Therapien werden typischerweise von Allgemeinmedizinern bzw. Internisten (weiter-) verordnet.

Klinische Information

Vitamin-K-Antagonisten hemmen die Blutgerinnung und werden zur Vermeidung von Blutgerinnseln (Thrombosen) eingesetzt. Eine häufige Indikation ist das chronische Vorhofflimmern, wobei die Ausbildung von Thromben im Vorhof verhindert und das Schlaganfallsrisiko gesenkt wird. Bei Herzklappenersatz werden ebenfalls Vitamin-K-Antagonisten eingesetzt. Vor planbaren operativen Eingriffen wird die blutgerinnungshemmende Medikation vorübergehend umgestellt.

Die Dosis orientiert sich dabei am INR-Wert (International Normalized Ratio, siehe Eintrag INR). In den meisten Fällen liegt der Ziel-INR-Bereich zwischen 2,0 und 3,0. Da Patientinnen und Patienten unterschiedlich stark auf den Wirkstoff ansprechen, ist es wichtig, die Blutgerinnung regelmäßig zu kontrollieren. Bei guter Einstellung kann man sich auf größere Kontrollintervalle beschränken.

Referenzbereich allgemein
Therapeutischer Bereich
Altersklasse weiblich männlich Einheiten
* 2,0 - 3,5 INR (International Normalized Ratio)
Methode
Elektrochemische Messung
Präanalytik

Kapillarblut aus der Fingerbeere. Ersten Tropfen verwerfen. Probenvolumen: mindestens 8 µl

Primäres Proben­material
  • nicht zutreffend
Probenstabilität
bei nicht zutreffend nicht zutreffend
Interferenzen durch Hämolyse
keine wesentliche Interferenz (Hämoglobin ≤ 1000 mg/dl)
Interferenzen durch Ikterus
keine wesentliche Interferenz (Bilirubin ≤ 30 mg/dl)
Interferenzen durch Lipämie
keine wesentliche Interferenz (Triglyceride ≤ 1000 mg/dl)
Andere Interferenzen

Kein Einfluss bis zur angegebenen Konzentration:

  • Ascorbinsäure ≤ 50 mg/l
  • Hämatokrit 15 - 55 %
  • LMW-Heparin ≤ 3 IU/ml bei INR bis 3,5
  • LMW-Heparin ≤ 2 IU/ml bei INR > 3,5
Kreuzreaktionen

Die PT‑Ergebnisse von Patienten, die mit direkten oralen Antikoagulanzien (DOAC) wie z. B. Rivaroxaban, Apixaban, Edoxaban, Betrixaban und Dabigatran oder anderen Antikoagulanzien als Vitamin‑K-Antagonisten (z. B. Hirudin und andere Thrombinhemmer) behandelt werden, können beeinflusst sein. Bei diesen Patienten dürfen mit dem CoaguChek System erhaltene Messwerte nicht für medizinische Entscheidungen herangezogen werden. Proben von Patienten, die mit einem der folgenden Medikamente behandelt werden, dürfen nicht mit dem System getestet werden: Protaminsulfat, Oritavancin, Calciumdobesilat, Fondaparinux. Anti‑Phospholipid-Antikörper (APA) wie Lupus-Antikörper (LA) können je nach Art und Konzentration der APAs die PT verlängern.

Tarife
Privattarif 15.00 EUR
Kassenrefundierung ist möglich