Retikulozyten

Die Bestimmung ist bei Anämie sinnvoll, da sie gewisse Aussagen zur Ursache der Anämie zulassen.

Mit der Retikulozytenmessung lässt sich auch sehr gut kontrollieren, ob z.B. eine Eisentherapie bei Eisenmangel oder eine Vitamintherapie bei Vitaminmangel Erfolg hat. In diesem Fall kommt es nämlich nach wenigen Tagen zu einem starken Anstieg, weil das Knochenmark ja das bekommen hat, was ihm zur Blutproduktion gefehlt hat.

Retikulozyten sind "jugendliche" rote Blutkörperchen. Nach ca 2 Tagen im peripheren Blut sind sie ausgereift und sind mikroskopisch nicht mehr von normalen Erythrozyten unterscheidbar. Anämien die mit hohen Retikulozytenzahlen einhergehen sprechen für einen Verlust der Erythrozyten trotz intakter Synthese im Knochenmark (z.B Blutung, Hämolyse). Anämien die mit niedrigen Retikulozytenzahlen einhergehen sprechen für eine Blutbildungsstörung im Knochenmark, zb bei der Eisenmangelanämie.

Wenn eine Probe nicht innerhalb von 24 Stunden analysiert werden kann, sollte sie bis zur Analyse im Kühlschrank bei 2 – 8°C gelagert werden. Bei der Analyse einer gekühlten Probe die Probe mindestens 15 Minuten vor der Analyse aus dem Kühlschrank nehmen, um sie wieder auf Raumtemperatur zu erwärmen. Sobald die Probe wieder auf Raumtemperatur erwärmt ist, das Blut vor der Analyse gut durchmischen.

Liegt einer der folgenden Umstände vor, meldet das System eventuell fälschlicherweise eine hohe Anzahl an Retikulozyten. • Erythrozytenaggregation (Kälteagglutinine) • Gigantoblasten • Möglichkeit eines Vorliegens von PLT-Aggregate • Fragmentierte Leukozyten • Malaria • Howell-Jolly-Körper