Cystatin C

• Beurteilung der Nierenfunktion bei Patienten mit Verdacht auf eine Nierenerkrankung
• Überwachung des Behandlungsansprechens bei Patienten mit Nierenerkrankungen
• zur Berechnung der geschätzten GFR des Chronic Kidney Disease Epidemiology Collaboration (CKD-EPI) und estimated GFR (eGFR), bei denen das Serumkreatinin irreführend sein kann (z. B. sehr fettleibige, ältere Erwachsene oder unterernährte Patienten)

Cystatin C ist ein Cystein-Proteinase-Inhibitor mit niedrigem Molekulargewicht (13.250 Da), der von allen kernhaltigen Zellen produziert wird und in Körperflüssigkeiten, einschließlich Serum, vorkommt. Da es mit einer konstanten Geschwindigkeit gebildet und frei von den Nieren gefiltert wird, korreliert seine Serumkonzentration umgekehrt mit der glomerulären Filtrationsrate (GFR); Das heißt, eine hohe Konzentration weist auf eine niedrige GFR hin, während eine niedrigere Konzentration auf eine höhere GFR hinweist, ähnlich wie bei Kreatinin. Die renale Handhabung von Cystatin C unterscheidet sich von der von Kreatinin. Während beide von den Glomeruli frei gefiltert werden, wird Cystatin C nach der Filterung im Gegensatz zu Kreatinin von den proximalen Nierentubuli resorbiert und metabolisiert. Daher gelangt Cystatin C unter normalen Bedingungen nicht in nennenswertem Umfang in den ausgeschiedenen Urin. Die Serumkonzentration von Cystatin C wird durch Körpermasse, Alter, Geschlecht oder Rasse nicht wesentlich beeinflusst. Daher kann Cystatin C in bestimmten Fällen ein zuverlässigerer Marker für die Nierenfunktion (d. h. GFR) sein als Kreatinin.

Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor der Durchführung des Tests zentrifugiert werden.

Kein Einfluss durch Interferenzen bis zur angegebenen Konzentration:

• Rheumafaktoren ≤ 1200 IU/ml

In sehr seltenen Fällen wurden falsch erhöhte Cystatin C‑Werte in Proben von Patienten gefunden, die mit Kaninchen-Antikörpern behandelt worden waren oder die Anti‑Kaninchen-Antikörper entwickelt haben.