Ammoniak

Version: 1, gültig ab: 03.07.2023
Einheiten
μg/dl
Berechneter Parameter Nein
Versandparameter nein
Abarbeitung
Montag - Freitag
Indikation
  • Unterstützung bei der Diagnose eines Leberkomas
  • Beurteilung von Patienten mit fortgeschrittener Lebererkrankung
  • Untersuchung und Überwachung der Behandlung angeborener Stoffwechselstörungen
Klinische Information

Ammoniak ist ein Abfallprodukt des Proteinkatabolismus; es ist potenziell toxisch für das Zentralnervensystem. Ein erhöhter Ammoniakspiegel im Plasma kann auf eine hepatische Enzephalopathie, ein Leberkoma im Endstadium einer Leberzirrhose, ein Leberversagen, eine akute und subakute Lebernekrose und ein Reye-Syndrom hinweisen. Hyperammonämie kann auch bei zunehmender Proteinaufnahme über die Nahrung auftreten. Die Hauptursache für Hyperammonämie bei Säuglingen sind angeborene Mängel an Enzymen des Harnstoffzyklus, angeborene Stoffwechselstörungen organischer Säuren und der zweibasischen Aminosäuren Lysin und Ornithin sowie schwere Lebererkrankungen.

Referenzbereich allgemein
Altersklasse weiblich männlich Einheiten
* 18,7 - 86,9 27,2 - 102 μg/dl
Methode
UV-/VIS-Photometrie
Präanalytik

Die Blutprobe aus einer ungestauten Vene des nüchternen Patienten entnehmen. Vor der Probenentnahme sollte nicht geraucht werden.

Primäres Proben­material
  • EDTA-Plasma
Probenstabilität
bei -20°C 3 Wochen
Probenstabilität Zusatzinformation

Die Probe sofort auf Eis legen und zentrifugieren, möglichst bei 4 °C. Die Bestimmung spätestens 20 bis 30 Minuten nach der Venenpunktion durchführen oder das abgetrennte Plasma sofort einfrieren.

Interferenzen durch Hämolyse
keine wesentliche Interferenz (Hämoglobin ≤ 200 md/dl)
Interferenzen durch Ikterus
keine wesentliche Interferenz (Bilirubin ≤ 30 mg/dl)
Interferenzen durch Lipämie
keine wesentliche Interferenz (L-Index ≤ 50)
Andere Interferenzen

Die Kontamination mit Erythrozyten führt zu erhöhten Werten, da die Analytkonzentration in Erythrozyten höher als in normalem Plasma ist. Der Störungsgrad kann unterschiedlich ausfallen und hängt vom Analytgehalt in den lysierten Erythrozyten ab.

Kreuzreaktionen

Cefoxitin und Intralipid führen in therapeutischen Konzentrationen zu falsch hohen bzw. falsch niedrigen Ammoniakwerten. Physiologische Plasmakonzentrationen von Sulfasalazin und Sulfapyridin können zu falschen Ergebnissen führen. Temozolomid in therapeutischen Konzentrationen kann zu falschen Ergebnissen führen.

Tarife
Privattarif 14.20 EUR
Kassenrefundierung ist möglich