Lactat

Version: 1, gültig ab: 03.07.2023
Einheiten
mg/dl
Berechneter Parameter Nein
Versandparameter nein
Abarbeitung
Montag - Freitag
Indikation
  • Verdacht auf Gewebshypoxie
  • Verdacht auf Biguanidüberdosierung
  • Verdacht auf Vergiftungen
  • Leistungsdiagnostik
Klinische Information

Lactat (Milchsäure) entsteht durch anaeroben Abbau von Glukose vor allem in der Muskulatur, in Erythrozyten, Gehirn und Nebennierenmark. Das anfallende Lactat wird teilweise im Herzmuskel abgebaut, teilweise in der Leber und Nierenrinde zur Glukoneogenese verwendet, und außerdem über die Nieren ausgeschieden. Bei überhöhtem Lactatanfall (z. B. Hypoxie) und/oder gestörter Elimination steigt die Lactatkonzentration im Blut an.

Erhöht, meist ohne Lactatazidose, bei körperlicher Arbeit, überhöhter Zufuhr von Alkali und Kohlenhydraten in Infusionen, bei hohen Insulingaben, Hyperventilation (kompensatorisch); postoperativ, vor allem bei akuten intraabdominellen Gefäßverschlüssen. Erhöht, oft mit Übergang zur Lactatazidose, bei allgemeiner Hypoxie, Herz-Kreislaufversagen, Schock, Herzinsuffizienz, Alkohol- und anderen Intoxikationen, Biguanid-behandelten Diabetikern; ferner bei bestimmten Enzymdefekten. Die Lactatbildung im Funktionstest nach körperlicher Arbeit ist bei der Mc-Ardle-Krankheit (Glykogenose Typ V) gegenüber dem Anstieg bei Gesunden vermindert

Referenzbereich Erwachsene
Altersklasse weiblich männlich Einheiten
* 4,5 - 19,8 mg/dl
Methode
UV-/VIS-Photometrie
Präanalytik
  1. Die Lactatkonzentration steigt bei körperlicher Aktivität rasch an. DieZeit, die zur Normalisierung der Werte benötigt wird, ist von der individuellen Fitness abhängig. In der Regel ist eine 30-minütige Ruhepause ausreichend.
  2. Die Blutproben sollten aus einer ungestauten Vene entnommen werden. Minimale Hämostase (weniger als 30 Sekunden) beeinflusst die Lactatkonzentrationen allerdings nicht. Falls möglich, keine Staubinde verwenden.
Primäres Proben­material
  • NaF-Plasma
Probenstabilität
bei 15-25°C 8 Stunden
bei 2-8°C 14 Tage
Probenstabilität Zusatzinformation

Vorsichtsmaßnahmen zur Verzögerung der Glykolyse: Vollblut auf Eis kühlen und das Plasma innerhalb von 15 Minuten nach der Blutabnahme von den Zellen abtrennen.

Interferenzen durch Hämolyse
keine wesentliche Interferenz (Hämoglobin ≤ 1000 mg/dl)
Interferenzen durch Ikterus
keine wesentliche Interferenz (Bilirubin ≤ 60 mg/dl)
Interferenzen durch Lipämie
keine wesentliche Interferenz (Intralipd Index ≤ 1500)
Andere Interferenzen

Calciumdobesilat führt zu falsch niedrigen Lactatwerten. Glycolat, ein Metabolit von Ethylenglycol, führt zu einer positiven Interferenz, die von Reagenzcharge zu Reagenzcharge variieren kann. Dicynone (Etamsylat) in therapeutischen Konzentrationen kann zu falsch niedrigen Ergebnissen führen.

Tarife
Privattarif 7.10 EUR
Kassenrefundierung ist möglich