Harnsäure

Version: 1, gültig ab: 29.06.2023
Einheiten
mg/dl
Berechneter Parameter Nein
Versandparameter nein
Abarbeitung
Montag - Freitag
Indikation
  • Diagnose und Verlaufskontrolle zahlreicher Nieren- und Stoffwechselstörungen wie Niereninsuffizienz, Gicht, Leukämie, Psoriasis, bei Hungerzuständen und anderen Erkrankungen mit Ernährungsstörungen
  • Monitoring bei zytostatischen Therapien
  • bei Verdacht auf Lesch-Nyhan-Syndrom
Klinische Information

Harnsäure ist ein Stoffwechselprodukt, das beim Abbau von Purinen entsteht. Purine, Bestandteile des Zellkerns und der DNA, fallen einerseits während des normalen Zellstoffwechsels im Körper an und werden andererseits mit der Nahrung aufgenommen. Nach Umwandlung von Purinen in Harnsäure erfolgt die Ausscheidung hauptsächlich über die Nieren. Normalerweise besteht zwischen Bildung und Ausscheidung von Harnsäure ein Gleichgewicht. Zu einem Anstieg der Konzentration im Blut (Hyperurikämie) kommt es, wenn die Nieren weniger Harnsäure ausscheiden oder wenn mehr Harnsäure anfällt, als ausgeschieden werden kann. Eine wichtige Ursache für einen erhöhten Harnsäurespiegel ist purin- bzw. eiweiß- und fruktosereiche Ernährung (z.B. Innereien, fette, geräucherte Fisch-, Fleisch- und Wurstwaren) sowie alkoholische Getränke. Die Folge einer länger andauernden Hyperurikämie sind Kristallablagerungen in den Gelenken, welche schmerzhafte Entzündungen auslösen (=Gicht).

Referenzbereich allgemein
Altersklasse weiblich männlich Einheiten
* 2,4 - 5,7 3,4 - 7,0 mg/dl
Methode
UV-/VIS-Photometrie
Präanalytik

Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor der Durchführung des Tests zentrifugiert werden.

Primäres Proben­material
  • Serum mit Trenngel
weitere Probenmaterialien
  • Li-Heparin-Plasma
  • EDTA-Plasma
Probenstabilität
bei 15-25°C 3 Tage
bei 2-8°C 7 Tage
Interferenzen durch Hämolyse
Keine wesentliche Interferenz bis zu einem Index H von 1000 (ca. 621 μmol/L bzw. 1000 mg/dL Hämoglobin).
Interferenzen durch Ikterus
Keine wesentliche Interferenz bis zu einem Index I von 40 für konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin (konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin: ca. 684 μmol/L bzw. 40 mg/dL).
Interferenzen durch Lipämie
Keine wesentliche Interferenz bis zu einem Index L von 1500.
Andere Interferenzen

Calciumdobesilat führt zu falsch niedrigen Harnsäurewerten. Uricase reagiert spezifisch mit Harnsäure. Andere Purinderivate können die Harnsäurereaktion hemmen. Dicynone (Etamsylat) in therapeutischen Konzentrationen kann zu falsch niedrigen Ergebnissen führen. N‑Acetylcystein sowie der Acetaminophen-Metabolit N‑Acetyl‑p‑benzochinonimin (NAPQI) können falsch niedrige Werte verursachen. Eine Venenpunktion unmittelbar nach oder während der Verabreichung von Metamizol kann zu falsch niedrigen Ergebnissen führen. In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.

Tarife
Privattarif 5.00 EUR
Kassenrefundierung ist möglich