S. pyogenes sind auch als betahämolysierende Streptokokken der Gruppe A (GAS) bekannt. Sie verursachen eine Vielzahl von Krankheitsbildern, u.a. die bakterielle Tonsillitis sowie Scharlach.
Lokalisierte Infektionen des Rachens können sich mit leichten Halsschmerzen und minimalem Lokalbefund äußern, sie können jedoch auch zu schweren Verläufen mit hohem Fieber und Lokalkomplikationen wie dem Peritonsillarabszess führen.
Die diagnostische Unterscheidung von einer viralen Infektion des oberen Respirationstraktes ist insbesondere bei Kindern unter 3 Jahren angezeigt, da GAS-Infektionen zu einer Reihe von Folgeerkrankungen wie dem rheumatischen Fieber, der Poststreptokokken-Glomerulonephritis oder neurologischen Manifestationen führen können.
Unter Scharlach versteht man eine GAS-Infektion, die sich meist als Tonsillopharyngitis manifestiert und von einem typischen nicht juckenden Exanthem begleitet wird. Das Exanthem entsteht durch bakterielle Toxine und breitet sich charakteristischerweise vom Oberkörper zentrifugal aus. Im Gesicht wird das Nasen-Mund-Dreieck üblicherweise von der Rötung ausgespart, ein weiteres typisches Symptom ist die sog. Himbeerzunge (stark belegte Zunge mit prominenten Papillen). Im Verlauf schuppt sich die Haut ab, insbesondere im Bereich der Hand- und Fußsohlen.
Achtung: Scharlach ist eine meldepflichtige Erkrankung (Erkrankung, Todesfall)!
Bei einem positiven Antigen-Test kann von einer Infektion ausgegangen werden, bei negativem Test und entsprechendem klinischen Verdacht sollte zusätzlich ein kultureller Nachweis angestrebt werden. Auch bei positivem Antigennachweis ist eine kulturelle Anzucht mit Empfindlichkeitsprüfung hilfreich zur Antibiotikaauswahl.