Lipoprotein (a)

Version: 1, gültig ab: 29.06.2023
Einheiten
mg/dl
Berechneter Parameter Nein
Versandparameter nein
Abarbeitung
Montag - Freitag
Indikation
  • Dyslipidämie
  • Metabolisches Syndrom
  • Diabetes
  • Erhöhte TG
  • Adipositas
  • Familienanamnese mit hoher Anzahl an kardiovaskulären Ereignissen
Klinische Information

Lipoprotein a, Lp(a), ist ein medizinsch hoch relevantes Lipoprotein, da es (höchstwahrscheinlich) eine ursächliche Beziehung mit der Entstehung von Atherosklerose hat. Lp(a) ist dem molekularen Aufbau von LDL sehr ähnlich. Die Höhe des Lp(a) Spiegels ist genetisch determiniert. Es gibt einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Höhe des Lp(a)-Spiegels und dem Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Prinzipiell gilt: desto höher der Lp(a)-Wert desto höher ist das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das Risiko steigt mit dem Lp(a)-Spiegel kontinuierlich an, wobei Menschen in der obersten Perzentile ein ca. 3-4 fach höheres Risiko aufweisen. Es gibt Empfehlungen, dass bei jedem Menschen zumindest einmal im Leben eine Lp(a) Messung durchgeführt werden soll. Aktuell gibt es noch keine spezifische Medikation zur Senkung des Lp(a) Spiegels (indirekt über PCSKA-9 Inhibitoren möglich). Menschen mit erhöhten Lp(a) Werten sollten deshalb ganz besonders auf den Lebensstil achten um das Gesamtrisiko möglichst niedrig zu halten. Dazu gehören unter anderem regelmäßige körperliche Betätigung, das Beenden des Tabakkonsums, ein BMI unter 30 und eine ballaststoffreiche Ernährung.

Information zum Testsystem:

Das Lp(a) wird mit einem immunologischen Test bestimmt, bei der die Konzentration von Antikörpern die gegen Lp(a) gerichtet sind und mit Lp(a) komplexieren gemessen wird.

Ursachen für erhöhte Lp(a) Spiegel:

Genetisch determiniert Erhöhte Werte können auch beobachtet werden bei: chronische Entzündungen, Nierenerkrankungen

Alle Blutfettwerte sollten immer nüchtern abgenommen werden: mind. 10 Std Nahrungskarenz, kein Alkohol, kein Tabak, kein Kaffee. Bei erhöhten LDL Werten sollte immer eine Kontrolluntersuchung durchgeführt werden um potentielle Einflussfaktoren (fettreiches Abendessen, Alkohol) möglichst ausschließen zu können.

Referenzen: 2019 Guidelines on Dyslipidaemias (Management of) ESC Clinical Practice Guidelines Lothar Thomas. Labor & Diagnose. 2023.

Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Florian Mayer

Referenzbereich allgemein
Altersklasse weiblich männlich Einheiten
* 5,0 - 30,0 mg/dl
Methode
Turbidimetrie/Immunturbidimetrie
Präanalytik

Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor der Durchführung des Tests zentrifugiert werden.

Primäres Proben­material
  • Serum mit Trenngel
weitere Probenmaterialien
  • Li-Heparin-Plasma
  • EDTA-Plasma
Probenstabilität
bei 15-25°C 8 Stunden
bei 2-8°C 2 Taqe
Interferenzen durch Hämolyse
Keine wesentliche Interferenz bis zu einem Index H von 1000 (ca. 621 μmol/L bzw. 1000 mg/dL Hämoglobin).
Interferenzen durch Ikterus
Keine wesentliche Interferenz bis zu einem Index I von 60 für konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin (konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin: ca. 1026 μmol/L bzw. 60 mg/dL).
Interferenzen durch Lipämie
Keine wesentliche Interferenz bis zu einem Index L von 2000.
Andere Interferenzen

In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.

Tarife
Privattarif 22.40 EUR
Kassenrefundierung ist möglich