Triglyceride
Einheiten |
mg/dl
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Berechneter Parameter | Nein | ||
Versandparameter | nein | ||
Abarbeitung |
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Indikation |
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Klinische Information |
Triglyceride sind Fettsäuren und werden über die Nahrung aufgenommen und im Darm durch die Pankreaslipase gespalten. Im Blut werden Triglyceride an Lipoproteine gebunden und durch die Lipoproteinlipase aufgespalten. Hypertriglyceridämie entsteht durch ein Ungleichgewicht bei der Synthese von VLDL-Lipoproteinen in der Leber und Chylomikronen im Darm sowie bei der Entfernung von Triglyceriden (TG) aus diesen Lipoproteinen durch die Lipoproteinlipase. PatientInnen mit unbehandelter Hypertriglyceridämie können (eruptive) Xanthome entwickeln. Hierfür ist sind TG Werte von >1500 mg/dl über einen längeren Zeitraum notwendig. Mittels fettarmer Diät ist eine deutliche Reduktion der TG Spiegel möglich, weiters gibt es ggfs. medikamentöse Optionen (Fibrate). Es wird empfohlen immer einen kompletten Status der Blutfette zu bestimmen mit HDL, LDL, Triglyceriden und Gesamtcholesterin sowie (zumindest einmalig) Lp(a). Information zum Testsystem:Triglyceride werden mit einem enzymatischen Farbtest direkt gemessen. Verminderter Triglyceridspiegel:Malabsorption Lebersynthesestörung Angeboren (sehr selten): Familiäre Hypobetalipoproteinämie, Abetalipoproteinämie, Chylomikronen-Retentions-Krankheit Häufige Ursachen der Hypertriglyceridämie:• Grunderkrankungen: Diabetes Mellitus, Adipositas, Metabolisches Syndrom Alkoholabusus, Nierenerkrankungen (Glomerulonephritis, Nephrotisches Syndrom), Multiples Myelom, SLE • Genetische Veranlagung (zumeist polygenetisch, selten monogenetisch) • Schwangerschaft • Medikamente: u.a.: Diuretika, Cortison, Immunsuppressiva, Beta Blocker, Anti-Kontrazeptiva, Antipsychotika (Clozapin, Olanzapin) Risiken der Hypertriglyceridämie:Atherosklerose: erhöhtes Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt und periphere arterielle Verschlusskrankheit. Pankreatitis Insulin Resistenz Chronische systemische Entzündungsreaktionen Triglyceride Zielwerte:Nüchtern (Goldstandard): <150 mg/dl Nicht-Nüchtern: <400 mg/dl Alle Blutfettwerte sollten immer nüchtern abgenommen werden: mind. 10 Std Nahrungskarenz, kein Alkohol, kein Tabak, kein Kaffee. Bei erhöhten Triglycerid Werten sollte immer eine Kontrolluntersuchung durchgeführt werden um potentielle Einflussfaktoren (fettreiches Abendessen, Alkohol) möglichst ausschließen zu können. Referenzen: 2019 Guidelines on Dyslipidaemias (Management of) ESC Clinical Practice Guidelines Lothar Thomas. Labor & Diagnose. 2023. Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Florian Mayer |
Referenzbereich allgemein |
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Methode |
UV-/VIS-Photometrie
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Präanalytik |
Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor der Durchführung des Tests zentrifugiert werden. |
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Primäres Probenmaterial |
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weitere Probenmaterialien |
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Probenstabilität |
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Interferenzen durch Hämolyse |
Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index H von 700 (Hämoglobin: ca. 434 μmol/L bzw. 700 mg/dL).
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Interferenzen durch Ikterus |
Keine wesentliche Beeinflussung bis zum Index I von 10 für konjugiertes Bilirubin und von 35 für unkonjugiertes Bilirubin (konjugiertes Bilirubin: ca. 171 μmol/L bzw. 10 mg/dL; unkonjugiertes Bilirubin: ca. 599 μmol/L bzw. 35 mg/dL).
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Interferenzen durch Lipämie |
Der Index L korreliert mit der Trübung der Probe, aber nicht mit der Triglyceridkonzentration. Stark lipämische Proben (Triglyceride über 3000 mg/dL) können normale Werte ergeben.
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Andere Interferenzen |
Endogenes unverestertes Glycerin in der Probe führt zu falsch erhöhten Triglyceridwerten in Serum. Dicynone (Etamsylat) in therapeutischen Konzentrationen kann zu falsch niedrigen Ergebnissen führen. Ascorbinsäure und Calciumdobesilat führen zu falsch niedrigen Triglyceridwerten. N‑Acetylcystein in einer Plasmakonzentration von mehr als 166 mg/L und der Acetaminophen-Metabolit N‑Acetyl‑p‑benzochinonimin (NAPQI) können unabhängig davon zu falsch niedrigen Ergebnissen führen. Eine Venenpunktion unmittelbar nach oder während der Verabreichung von Metamizol kann zu falsch niedrigen Ergebnissen führen. Eine wesentliche Beeinflussung kann bei einer Metamizol-Plasmakonzentration von mehr als 0.05 mg/mL auftreten. |
Tarife |
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Kassenrefundierung | ist möglich |