Cortisol im Speichel
Einheiten |
µg/dl
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Berechneter Parameter | Nein | ||
Versandparameter | nein | ||
Abarbeitung |
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Indikation |
Cortisol im Speichel ist ein Laborparameter, der zur Beurteilung der Aktivität der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HPA-Achse) herangezogen wird. Da Cortisol ein Stresshormon ist, spielt seine Konzentration im Speichel eine wichtige Rolle in der Diagnose von Stressbelastung, Stresserkrankungen sowie in der Beurteilung von Erkrankungen wie dem Cushing-Syndrom oder der Nebenniereninsuffizienz. |
Klinische Information |
Der Vorteil der Speichelmessung gegenüber der Bestimmung des Cortisols im Blut liegt in der nicht-invasiven Probengewinnung und der Tatsache, dass im Speichel die freie, biologisch aktive Form von Cortisol gemessen wird, im Gegensatz zur gebundenen Form im Blut. Der Cortisolspiegel im Speichel zeigt einen charakteristischen Tagesverlauf, mit einem Maximum am Morgen nach dem Aufwachen und einem Abfall im Laufe des Tages. Abweichungen von diesem Verlauf können auf Dysregulationen der HPA-Achse hinweisen. Eine Erhöhung des Cortisolspiegels im Speichel kann durch akuten oder chronischen Stress, Depression, das Cushing-Syndrom oder exogene Cortisolzufuhr (z. B. Glukokortikoide) verursacht werden. Ein erniedrigter Spiegel kann auf eine Nebennierenrindeninsuffizienz oder eine Hypophysenstörung hindeuten. |
Referenzbereich allgemein |
morgens 6 -- 10 Uhr
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Referenzbereich allgemein |
nachmittags/abends 16 - 20 Uhr
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Methode |
Elektrochemilumineszenz-Immunoassay (ECLIA)
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Präanalytik |
Wenn nicht anders angegeben, sollte Speichel vor dem morgendlichen Zähneputzen entnommen werden. Während des Tages sollte Speichel nicht früher als 30 Minuten nach dem Essen bzw. Trinken entnommen werden. Die Watterolle aus dem Einhängegefäß direkt in den Mund geben und etwa 2 Minuten lang leicht kauen, so dass die Watterolle gut mit Speichel durchtränkt ist. Danach die Watterolle wieder in das Einhängegefäß zurückgeben und das Röhrchen verschließen. Die Salivette 2 Minuten lang bei 1000 g zentrifugieren, um den Speichel abzutrennen und im äußeren Röhrchen zu sammeln. Den klaren Überstand für den Elecsys Cortisol II Test verwenden. Speichelproben auf die gleiche Art wie Serum- oder Plasmaproben verwenden. |
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Primäres Probenmaterial |
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Probenstabilität |
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Interferenzen durch Hämolyse |
keine wesentliche Interferenz (Hämoglobin ≤ 500 mg/dl)
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Interferenzen durch Ikterus |
keine wesentliche Interferenz (Bilirubin ≤ 25 mg/dl)
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Interferenzen durch Lipämie |
keine wesentliche Interferenz (Intralipid ≤ 1500 mg/dl)
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Andere Interferenzen |
Kein Einfluss durch Interferenzen bis zur angegebenen Konzentration:
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Kreuzreaktionen |
In Proben von Patienten, die Prednisolon, 6‑α‑Methylprednisolon oder Prednison erhalten, können falsch erhöhte Cortisol-Konzentrationen gemessen werden. 11‑Desoxycortisol ist während Metyrapon-Tests erhöht. Entsprechend der Kreuzreaktivität können die Cortisol-Werte falsch erhöht sein. Bei Patienten mit 21‑Hydroxylase-Mangel ist 21‑Desoxycortisol erhöht; dies kann ebenfalls zu falsch erhöhten Cortisol-Ergebnissen führen. |
Tarife |
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Kassenrefundierung | nicht möglich |