Laktose, der Hauptzucker in Milch, wird in der Stillzeit von Säuglingen durch das Enzym Laktase im Dünndarm in Glukose und Galaktose gespalten und verdaut. Nach dem Abstillen sinkt bei vielen Menschen die Laktaseproduktion, was oft zu Laktoseintoleranz führt. Ob Laktase auch im Erwachsenenalter aktiv bleibt, hängt von genetischen Faktoren ab. Hier spielen Varianten im MCM6-Gen eine Schlüsselrolle, die das benachbarte LCT-Gen, das Laktase kodiert, regulieren. Die Polymorphismen -13910C>T und -22018G>A entscheiden dabei über die anhaltende Laktaseaktivität (T/A-Varianten) oder deren Abnahme (C/G-Varianten). Die genetische Diagnostik dieser Polymorphismen ermöglicht eine zuverlässige Einschätzung der Laktoseverträglichkeit.