Tryptase

• Diagnostik von Anaphylaxie: Die Messung der Tryptase-Spiegel ist eine zentrale Maßnahme zur Diagnose und Bestätigung einer Anaphylaxie. Nach einer akuten Reaktion steigt die Tryptase innerhalb von Minuten an, erreicht ihr Maximum nach 1-2 Stunden und kehrt nach 6-24 Stunden zum Normalwert zurück. Ein signifikanter Anstieg im Vergleich zur basalen Tryptase deutet auf eine Mastzellaktivierung hin.

• Systemische Mastozytose: Basale Tryptase-Spiegel sind ein wichtiger Marker zur Diagnose einer systemischen Mastozytose. Eine dauerhafte Erhöhung der Tryptase auf Werte über 20 ng/mL spricht für eine vermehrte Mastzellzahl und ist ein diagnostisches Kriterium für diese Erkrankung.

• Differenzierung von mastzellbedingten Reaktionen: Bei unklaren allergischen Reaktionen, Pseudoallergien oder Medikamentenunverträglichkeiten hilft die Tryptase-Bestimmung, mastzellbedingte Mechanismen zu identifizieren und von anderen Ursachen zu unterscheiden.

• Überwachung mastzellbedingter Erkrankungen: Bei Patientinnen mit diagnostizierter Mastozytose oder anderen mastzellproliferativen Erkrankungen dient die Tryptase als Verlaufsparameter, um das Fortschreiten der Krankheit oder die Wirkung von Therapien zu überwachen.

Die Tryptase ist ein Enzym, das von Mastzellen freigesetzt wird und als Marker für Mastzellaktivität dient. Sie ist besonders nützlich bei der Diagnose und Überwachung mastzellbedingter Erkrankungen sowie bei der Abklärung von allergischen Reaktionen und Anaphylaxien. Tryptase-Spiegel können sowohl im basalen Zustand (zur Beurteilung der Mastzellzahl) als auch in akuten Situationen (zur Bestimmung der Mastzellaktivierung) gemessen werden. Interpretation der Tryptase-Werte:

• Normale Werte: < 11 ng/mL bei gesunden Personen.
• Erhöhte Werte: Bei Anaphylaxie, systemischer Mastozytose, chronischer Mastzellaktivierung oder seltenen myeloischen Erkrankungen.
• Anstieg im akuten Ereignis: Ein 1,5-facher Anstieg der basalen Tryptase wird als signifikant für eine Mastzellaktivierung angesehen.

Blutproben sollten so schnell wie möglich nach der Reaktion entnommen werden, vorzugsweise innerhalb von 4 h nach der symptomatischen Phase. Eine zusätzliche Blutprobe sollte mindestens 24 Stunden nach dem vollständigen Abklingen aller klinischen Symptome entnommen werden, um die Rückkehr auf die Basalwerte zu bestätigen.

Keine wesentliche Interferenz bis zur angegebenen Konzentration:

• Heparin <75 IU/ml
• Rheumafaktor <500 IU/ml
• humane Anti-Maus-Antikörper <364 ng/ml