Hämoglobin A1c

• Therapiekontrolle des Diabetes mellitus
• Aufdeckung von hyperglykämischen Episoden
• Zusätzliches diagnostisches Kriterium zur Beurteilung einer gestörten Glukosetoleranz, z. B. bei Schwangerschaftsdiabetes
• Beurteilung der Therapiestrenge bei jugendlichen Diabetikern.

Der Anteil des HbA1c am Gesamt-Hämoglobin hängt von der durchschnittlichen Blutglucosekonzentration der letzten 2-3 Monate und vom Alter der roten Blutkörperchen ab. Junge rote Blutkörperchen enthalten weniger HbA1c als alte. Bei Patienten mit verkürzter Lebenszeit der roten Blutkörperchen, z. B. hämolytische Anämien, kann die HbA1c-Bestimmung nicht sinnvoll durchgeführt werden (falsch niedrige Werte). Bei Niereninsuffizienz und bei Säuglingen unter 6 Monaten hingegen, kann der HbA1c-Wert falsch hoch sein.

Es ist keine Aufbereitung der Proben erforderlich. Die Probenröhrchen brauchen vor dem Laden nicht gemischt zu werden. Wenn die Probenhöhe im Röhrchen ≤ 1 cm beträgt, muss die Probe vor der Analyse möglicherweise im Verhältnis 1:300 vorverdünnt werden.

Der HbA1c-Test sollte nicht zur Diabetesdiagnose bei Patienten mit den folgenden Gegebenheiten benutzt werden:

• Alle Umstände, die die Lebensdauer der Erythrozyten verändern, z. B. kürzlicher Blutverlust, Transfusion, signifikanter Eisenmangel, hämolytische Anämie (einschließlich hereditärer Sphärozytose) oder andere hämolytische Krankheiten, Hämoglobinopathien und Thalassämien, da der veränderte Erythrozytenumsatz das Verhältnis zwischen mittlerem Blutglukose-Wert und HbA1c-Wert stört.
• Malignome oder schwere chronische Leber- oder Nierenerkrankung