Anti-Müller-Hormon

Version: 1, gültig ab: 29.06.2023
Einheiten
ng/ml
Berechneter Parameter Nein
Versandparameter nein
Abarbeitung
Montag - Freitag
Indikation
  • Einschätzung der ovariellen Reserve
  • Erfassung von Ovarielles Überstimulationssyndrom (OHSS)-Risiko-Patientinnen
  • Hilfestellung bei der PCO Diagnostik
  • Erfassung der Ovartoxizität bei Chemotherapie
  • Diagnose einer Pubertas praecox und Pubertas tarda
  • Männer: Ursachenklärung Infertilität und Azoospermie
Klinische Information

Das Anti-Müller-Hormon (AMH) wird während der embryonalen Entwicklung produziert, dies vor allem bei männlichen Embryonen. Bei weiblichen Embryonen wird es ebenfalls produziert, aber in geringerer Menge. AMH hat die Funktion, die Entwicklung der weiblichen inneren Geschlechtsorgane, insbesondere die Müller-Gänge, zu hemmen. Dies führt zur Rückbildung der Müller-Gänge bei männlichen Embryonen und zur Ausbildung der Gebärmutter, der Eileiter und der oberen Vagina bei weiblichen Embryonen. Die Messung des AMH-Spiegels im Blut wird in der klinischen Praxis verwendet, um Informationen über die ovarielle Reserve bei Frauen zu erhalten. Der AMH-Spiegel ist ein Marker für die Anzahl der reifen Eizellen in den Eierstöcken. Eine niedrige AMH-Konzentration kann auf eine verminderte ovarielle Reserve und eine eingeschränkte Fähigkeit zur Empfängnis hinweisen. Damit ist der AMH-Wert in erster Linie wichtig in der Reproduktionsmedizin. Er wird insbesondere bei der Familienplanung, unerfülltem Kinderwunsch und einer Sterilitätstherapie relevant. Neben der reproduktiven Medizin kann AMH auch bei der Diagnose von bestimmten Erkrankungen wie polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS) verwendet werden. Weiters kann der AMH-Spiegel bei Mädchen während der Pubertät verwendet werden, um die Reifung der Eierstöcke zu beurteilen. Ein erhöhter AMH-Spiegel kann auf eine frühe Pubertätsentwicklung hinweisen, während ein niedriger AMH-Spiegel auf eine verzögerte oder gestörte Pubertät hindeuten kann. Bei Männern wird die Messung von AMH z.B. für die Untersuchung der Gonadenfunktion (Differenzialdiagnose von Intersexualität und Kryptorchismus /Anorchismus) eingesetzt.

Referenzbereich Erwachsene
Altersklasse weiblich männlich Einheiten
>18 Jahre 1,43 - 11,6 ng/ml
Referenzbereich Erwachsene
Altersklasse weiblich männlich Einheiten
20 - 25 Jahre 1,52 - 9,95 ng/ml
25 - 30 Jahre 1,20 - 9,05 ng/ml
30 - 35 Jahre 0,71 - 7,59 ng/ml
35 - 40 Jahre 0,41 - 6,96 ng/ml
40 - 45 Jahre 0,06 - 4,44 ng/ml
45 - 50 0,03 - 1,79 ng/ml
>50 Jahre 0,0 - 0,03 ng/ml
Methode
Elektrochemilumineszenz-Immunoassay (ECLIA)
Präanalytik

Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor der Durchführung des Tests zentrifugiert werden. Keine hitzeinaktivierten Proben verwenden. Keine mit Azid stabilisierten Proben und Kontrollen verwenden.

Primäres Proben­material
  • Serum mit Trenngel
weitere Probenmaterialien
  • Li-Heparin-Plasma
Probenstabilität
bei 15-25°C 3 Tage
bei 2-8°C 5 Tage
Interferenzen durch Hämolyse
Keine Interferenz bis zu einer Hämoglobinkonzentration von 0,62 mmol/l bzw. 1000 mg/dl.
Interferenzen durch Ikterus
Keine Interferenz bis zu einer Bilirubinkonzentration von 1129 µmol/l bzw. 66 mg/dl.
Interferenzen durch Lipämie
Keine Interferenz bis zu einer Intralipidkonzentration von 1000 mg/dl.
Andere Interferenzen

Keine Interferenz bis zu einer Biotinkonzentration von 4912 nmol/l bzw. 1200 mg/dl. Keine Interferenzen von Pharmaka bis zur angegebenen Konzentration: Acetylcystein: 1660 mg/l Ampicillin-Na: 1000 mg/l Ascorbinsäure: 300 mg/l Cyclosporin: 5 mg/l Cefoxitin: 2500 mg/l Heparin: 5000 mg/l Levodopa: 20 mg/l Methyldopa: 20 mg/l Metronidazol: 200 mg/l Phenylbutazon: 400 mg/l Doxycyclin: 50 mg/l Acetylsalicylsäure: 1000 mg/l Rifampicin: 60 mg/l Paracetamol: 200 mg/l Ibuprofen: 500 mg/l Theophyllin: 100 mg/l Triptorelinacetat: 0.1 mg/l Metformin: 2000 mg/l Folsäure: 0.4 mg/l Levothyroxin: 0.2 mg/l

Tarife
Privattarif 34.90 EUR
Kassenrefundierung nicht möglich