IgM-Antikörper gegen das Hepatitis-A-Virus

Version: 2, gültig ab: 15.10.2024
Einheiten
COI
Berechneter Parameter Nein
Versandparameter nein
Abarbeitung
Montag - Freitag
Indikation

Verdacht auf akute Hepatitis

Klinische Information

Hepatitis A wird durch das Hepatitis A-Virus (Abk.: HAV; ein RNA Virus) verursacht. Die akute Erkrankung verläuft über mehrere Wochen bis Monate, wobei eine akute Leberentzündung meist ohne Komplikationen ausheilt. Bei Kindern verläuft die akute Hepatitis A in der Regel subklinisch. Nach der Infektion oder erfolgreicher Impfung besteht bei immunkompetenten Personen ein zumeist lebenslanger Schutz.

Übertragung: erfolgt in der Regel fäko-oral durch direkten Kontakt, ungeschützten sexuellen Kontakt, oder durch den Verzehr von kontaminiertem Wasser, Gemüse/Obst oder Meeresfrüchten. In Mitteleuropa handelt es sich bei der Hepatitis A meist um eine importierte Erkrankung, die nach einem Aufenthalt im Ausland auftritt. Infizierte Personen sind ein bis zwei Wochen vor Erkrankungsbeginn und etwa eine Woche nach dem Ausbruch infektiös.

Inkubationszeit: kann Tage bis mehrere Wochen dauern.

Information zum Testsystem:

Die Antikörper werden mit einem immunologischen Test (ECLIA = ELISA basiertes Testverfahren) direkt bestimmt.

Symptome und Anzeichen von Hepatitis A:

Beginn ist zumeist abrupt mit Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Fieber, Müdigkeit, Bauchschmerzen Dunkler Urin und hell gefärbter Stuhl Ikterus und Juckreiz (50% der Fälle) Hepatomegalie (80 % der Fälle)

Häufige Laborbefunde bei Hepatitis A:

ALT (GPT) ↑↑↑ (oft > 1000 IE/dL) AST (GOT) ↑↑ Bilirubin ↑↑ Alkalische Phosphatase (AP) ↑↑

Interpretation der Testergebnisse:

Es wird auf das Vorhandensein von spezifischen Hepatitis A IgM Antikörper untersucht. Das Ergebnis wird ausschließlich als positiv oder negativ ausgegeben.

HAV IgM negativ:

Ein negatives Testergebnis schließt eine akute Hepatitis-A-Virus Infektion mit hoher Wahrscheinlichkeit aus. CAVE: Immunsupprimierte PatientInnen; während der Inkubationszeit können HAV IgM Ak noch negativ sein.

HAV IgM positiv:

Verdacht auf Infektion mit Hepatitis A Virus. CAVE: Unspezifische (falsch positive) Ergebnisse der HAV IgM Ak sind häufig. Ein positives Ergebnis muss deshalb immer in Zusammenschau mit der klinischen Präsentation des Patienten interpretiert werden (ua. Leberparameter). Zur Bestätigung kann eine HAV PCR aus einer Stuhlprobe durchgeführt werden.

Referenzen: Lothar Thomas. Labor & Diagnose. 2023 RKI Impfplan Österreich 2023

Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Florian Mayer

Referenzbereich allgemein
Altersklasse weiblich männlich Einheiten
* < 0,9 COI
Methode
Elektrochemilumineszenz-Immunoassay (ECLIA)
Präanalytik

Proben, die Präzipitate enthalten, sowie aufgetaute Proben müssen vor der Durchführung des Tests zentrifugiert werden. Keine hitzeinaktivierten Proben verwenden. Keine mit Azid stabilisierten Proben und Kontrollen verwenden.

Primäres Proben­material
  • Serum mit Trenngel
weitere Probenmaterialien
  • Li-Heparin-Plasma
  • EDTA-Plasma
  • Zitrat-Plasma
Probenstabilität
bei 15-25°C 7 Tage
bei 2-8°C 14 Tage
Interferenzen durch Hämolyse
keine wesentliche Interferenz (Hämoglobin ≤ 1000 mg/dl)
Interferenzen durch Ikterus
keine wesentliche Interferenz (Bilirubin ≤ 50 mg/dl)
Interferenzen durch Lipämie
keine wesentliche Interferenz (Intralipid ≤ 1000 mg/dl)
Andere Interferenzen

Kein Einfluss durch Interferenzen bis zur angegebenen Konzentration:

  • Biotin ≤ 50 ng/ml (Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen (> 5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen.)
  • Rheumafaktoren ≤ 1200 IU/ml
  • IgG ≤ 7.0 g/dl
  • IgA ≤ 1.6 g/d
Kreuzreaktionen

In seltenen Einzelfällen können Störungen durch extrem hohe Titer von Antikörpern gegen immunologische Bestandteile, Streptavidin sowie Ruthenium auftreten. Zunehmende Mengen an unspezifischem IgM können im Elecsys Anti‑HAV IgM Test zu einer verringerten Wiederfindung bei positiven Proben führen.

Tarife
Privattarif 18.30 EUR
Kassenrefundierung ist möglich