Gerinnungsfaktor VIII
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Berechneter Parameter | Nein | ||
Versandparameter | nein | ||
Abarbeitung |
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Indikation |
Gerinnungsfaktor-Einzelanalysen werden bei Verdacht auf den hereditären Defekt des Gerinnungsfaktors, erworbene Verminderung oder die isolierte Erhöhung durchgeführt. Eine besondere Rolle spielt hierbei der Gerinnungsfaktor VIII (F VIII, sowie F IX und der vWF) als Ursache für Hämorrhagien und venöse Thrombosen. Als Suchtest für einen Faktormangel dient hierbei die aktivierte partielle Thromboplastinzeit (aPTT). |
Klinische Information |
Bei angeborenen oder erworbenen Faktormängel korreliert die Blutungsneigung streng mit der verbliebenen Restaktivität. Homozygote Faktorenmängel weisen extrem niedrige Restaktivitäten auf, heterozygote dagegen Werte um 20–50 % der Norm. Es handelt sich um eine heterogene Störung der Blutgerinnung die durch das Fehlen eines funktionell aktiven F VIII charakterisiert ist (PTZ normal, aPTT verlängert und die F VIII Aktivität vermindert). F VIII liegt im Plasma als ein großer Komplex mit dem Von-Willebrand-Faktor vor. Bestimmte Formen des Von-Willebrand-Syndroms führen daher ebenfalls zu einer Verminderung von F VIII. Die erworbenen plasmatischen Gerinnungsstörungen treten gewöhnlich als akute Blutungskomplikation peri- oder postoperativ auf oder im Rahmen einer fortgeschrittenen Lebererkrankung sowie bei Störungen im Säure-, Basen- und Elektrolythaushalt, z.B. hämolytisch-urämisches Syndrom. Vor schweren operativen Eingriffen werden Aktivitäten der Gerinnungsfaktoren von etwa 60 % gefordert, bei kleineren Eingriffen, bei denen durch lokale Blutstillungsmaßnahmen das Blutungsrisiko beschränkt werden kann, mindestens 35 %. Erhöhungen von F VIII sind mit dem erhöhten Risiko venöser Thrombosen assoziiert (z.B. bei Werten über 150 IU/dl besteht ein 5-fach erhöhtes Risiko). Vielfach sind erhöhte F VIII-Konzentrationen verantwortlich für eine erworbene APC-Resistenz, wenn die F V-Leiden-Mutation als Ursache ausscheidet. Achtung: Durch die Entnahme oder Lagerung aktivierter Proben können sich falsch-hohe Werte ergeben. |
Referenzbereich allgemein |
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Methode |
Optisches Detektionsverfahren
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Primäres Probenmaterial |
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Probenstabilität |
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Probenstabilität Zusatzinformation |
Gefrorene Plasmen sollten bei 37 °C schnellstmöglich aufgetaut, vorsichtig gemischt und sofort analysiert werden. |
Interferenzen durch Hämolyse |
Keine wesentliche Interferenz (Hämoglobin ≤ 600 mg/dl)
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Interferenzen durch Ikterus |
Keine wesentliche Interferenz (Bilirubin ≤ 60 mg/dl)
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Interferenzen durch Lipämie |
Keine wesentliche Interferenz (Intralipid ≤ 2000 mg/dl)
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Andere Interferenzen |
Therapeutische Dosen von Hirudin oder anderen direkten Thrombin-Inhibitoren führen zu einer fälschlich erniedrigten Faktoren-Aktivität. Spezifische Inhibitoren gegen plasmatische Gerinnungsfaktoren können ebenfalls die tatsächliche Faktor-Aktivität verändern. Lupus Antikoagulans kann bei der Einzelfaktor-Bestimmung die tatsächliche Faktor-Aktivität verändern. |
Tarife |
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Kassenrefundierung | ist möglich |