Bei PatientInnen, die mit Gerinnungshemmern behandelt werden (z.B. bei tiefen Venenthrombosen), wird ein Zielbereich zwischen 2,0 bis 3,0 (seltener 2,5 bis 3,5) angestrebt.
Da Patientinnen und Patienten unterschiedlich stark auf den Wirkstoff ansprechen, ist es wichtig, die Blutgerinnung regelmäßig zu kontrollieren. Eine vermehrte Vitamin-K-Aufnahme beispielsweise über Spinat, Brokkoli oder verschiedene Kohlsorten kann die Wirkung von Gerinnungshemmern abschwächen. Jedoch statt auf Vitamin-K-reiche Lebensmittel zu verzichten, sollte darauf geachtet werden, im Laufe der Tage möglichst ähnliche Mengen an Vitamin K aufzunehmen und dadurch größere Schwankungen der Blutgerinnung zu vermeiden. Grapefruitsaft hemmt ein Enzym der Leber (CYP3A4), welches den Arzneistoff abbaut und so zu einer Wirkverstärkung führen kann. Gojibeeren scheinen die Wirkung ebenfalls zu verstärken. Zudem können Medikamente wie Schmerzmitteln (beispielsweise NSARs) oder auch Antibiotika (wie Cephalosporine oder Penicilline) zu einer Wirkveränderung führen. Krampflösende Medikamente (Antikonvulsiva) können den INR-Wert senken.
Bei INR-Werten über dem Zielbereich kann hochdosiertes Vitamin-K verwendet werden um die Wirkung des Arzneistoffs nach 12 bis bis 24 Stunden aufzuheben. Bei medizinischen Notfällen erhalten Patientinnen und Patienten Vitamin-K abhängige Gerinnungsfaktoren als Infusion.