* Akute Pankreatitis:
Eine der häufigsten Indikationen. Bei einer akuten Entzündung der Bauchspeicheldrüse steigt der Serumspiegel der α-Amylase oft deutlich an. Dies ist ein Hinweis auf eine Schädigung der Pankreaszellen, die das Enzym freisetzen. Die α-Amylase kann bei akuter Pankreatitis bis auf das 3- bis 6-fache des Normalwertes ansteigen.
* Chronische Pankreatitis:
In der chronischen Phase können die Amylase-Werte auch erhöht sein, aber nicht immer so stark wie bei einer akuten Entzündung. Manchmal kann die α-Amylase sogar normal oder leicht erniedrigt sein, insbesondere in fortgeschrittenen Fällen, wenn die funktionelle Kapazität der Pankreaszellen stark eingeschränkt ist.
* Pankreastumore:
Tumore der Bauchspeicheldrüse, insbesondere solche, die die Kanäle blockieren oder die Pankreaszellen schädigen, können ebenfalls zu einer Erhöhung der α-Amylase führen.
* Makroamylasämie:
Hierbei bindet sich die α-Amylase an große Proteine im Blut und kann aufgrund der Größe nicht über die Nieren ausgeschieden werden, was zu erhöhten Serumspiegeln führt. Dies ist jedoch kein Hinweis auf eine Pankreaserkrankung.
* Andere Abdominalerkrankungen:
Perforiertes Magengeschwür, akute Cholezystitis (Gallenblasenentzündung), Mesenterialischämie (Durchblutungsstörungen des Darms) und akuter Ileus (Darmverschluss) können ebenfalls Erhöhungen der α-Amylase verursachen. Diese Erhöhungen treten auf, weil in diesen Fällen die Bauchorgane in Mitleidenschaft gezogen werden und Pankreasenzyme freigesetzt werden.
* Speicheldrüsenerkrankungen:
Da die α-Amylase auch in den Speicheldrüsen produziert wird, können Erkrankungen wie Mumps (Parotitis, eine Entzündung der Ohrspeicheldrüsen) ebenfalls zu erhöhten Serumspiegeln führen.
* Niereninsuffizienz:
Bei einer eingeschränkten Nierenfunktion kann die α-Amylase, die normalerweise über den Urin ausgeschieden wird, im Blut ansteigen.