Lupus Anticoagulans

Version: 2, gültig ab: 08.11.2024
Einheiten
Ratio
Berechneter Parameter Nein
Versandparameter nein
Abarbeitung
Freitag
Indikation
  • Venösem Thromboembolismus (v.a. zur Bestimmung eines Rethrombosierungsrisikos)
  • Verlängerte aPTT, milde Thrombozytopenie, hämolytische Anämie
  • Verdacht auf systemische Autoimmunerkrankung, insbesondere auf Antiphospholipid-Syndrom (APS) bzw. systemischer Lupus erythematodes oder rheumatoide Arthritis
  • Erkrankung der Herzklappen, Hochdruck der Lungenarterien, Livedo reticularis, renal vaskuläre Erkrankungen und kognitive Störungen (im Zusammenhang mit einem APS)
  • Fetaler Verlust nach der 10. Schwangerschaftswoche, wiederholte Fehlgeburten, intrauterine Wachstumsstörungen oder eine schwere Präeklampsie
Klinische Information

Lupus-Antikoagulans-Antikörper (LAK) sind Antikörper, die gegen Phospholipide gerichtet sind. Trotz verlängerten Gerinnungszeiten von Phospholipid-abhängigen Gerinnungstests, sind LA-Antikörper mit einem höheren Thromboserisiko vergesellschaftet. Es wird ein Test mit direkter FX-Aktivierung (Diluted Russel Viper Venom Time; dRVVT) durchgeführt. Die dRVVT wird einmal als Ansatz mit hohem und einmal als Ansatz mit niedrigem Phospholipidgehalt durchgeführt. Bei Vorhandensein von LAK kommt es im Bestätigungsansatz zur Normalisierung der Gerinnungszeit. Die Auswertung erfolgt durch Berechnung einer Ratio der beiden Tests. Zusätzlich wird ein Test zur Erkennung eines etwaigen Faktormangels (aPTT Actin FS) verwendet. LAK können auch nur transient vorhanden sein, z.B. im Rahmen von Infektionen. Deshalb ist eine nochmalige Untersuchung nach einem Zeitraum von ≥ 12 Wochen zur Bestätigung eines positiven Befundes erforderlich. Ist das Resultat dann negativ, so handelt es sich um transient aufgetretenen LAK. Zur Bestimmung von LAK hat kein einzelner Test eine 100 %ige diagnostische Sensitivität und Spezifität. Das beruht auf dem Unterschied der kommerziell verfügbaren Reagenzien. Ringversuche zeigen, dass die Rate falsch positiver und falsch negativer Resultate von LAK etwa 20 % beträgt und bei niedriger LA-Konzentration sogar 25 %. Bei Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten soll die Untersuchung auf LAK erst 1–2 Wochen nach Absetzen erfolgen oder wenn die INR unter 1,5 ist. Zur Überbrückung b10soll die Behandlung mit niedrigmolekularem Heparin und die letzte Dosierung aber spätestens 12 h vor der Blutentnahme erfolgen.

Referenzbereich allgemein
Altersklasse weiblich männlich Einheiten
* 0 - 1,1 Ratio
Methode
Optisches Detektionsverfahren
Präanalytik

Wenn die Proben vor der Austestung eingefroren werden sollen, muss das Plasma vor dem Einfrieren zweimal zentrifugiert werden, um Blutplättchen (auf weniger als 10 x 109/L)10 zu entfernen, denn diese können sonst die Gerinnungszeit des Screening Reagenz LA 1 verkürzen.

Primäres Proben­material
  • Zitrat-Plasma
Probenstabilität
bei 2-8°C 4 Stunden
bei -20°C 1 Monat
Probenstabilität Zusatzinformation

Proben mit bereits vorhandenen Gerinnseln und abnormen Hämatokritwerten sollten verworfen werden.

Interferenzen durch Hämolyse
Keine wesentliche Interferenz (Hämoglobin ≤ 100 mg/dl)
Interferenzen durch Ikterus
Keine wesentliche Interferenz (Bilirubin ≤ 30 mg/dl)
Interferenzen durch Lipämie
Keine wesentliche Interferenz (Intralipid ≤ 200 mg/dl)
Tarife
Privattarif 55.00 EUR
Kassenrefundierung nicht möglich