Lupus-Antikoagulans-Antikörper (LAK) sind Antikörper, die gegen Phospholipide gerichtet sind. Trotz verlängerten Gerinnungszeiten von Phospholipid-abhängigen Gerinnungstests, sind LA-Antikörper mit einem höheren Thromboserisiko vergesellschaftet.
Es wird ein Test mit direkter FX-Aktivierung (Diluted Russel Viper Venom Time; dRVVT) durchgeführt. Die dRVVT wird einmal als Ansatz mit hohem und einmal als Ansatz mit niedrigem Phospholipidgehalt durchgeführt. Bei Vorhandensein von LAK kommt es im Bestätigungsansatz zur Normalisierung der Gerinnungszeit. Die Auswertung erfolgt durch Berechnung einer Ratio der beiden Tests. Zusätzlich wird ein Test zur Erkennung eines etwaigen Faktormangels (aPTT Actin FS) verwendet.
LAK können auch nur transient vorhanden sein, z.B. im Rahmen von Infektionen. Deshalb ist eine nochmalige Untersuchung nach einem Zeitraum von ≥ 12 Wochen zur Bestätigung eines positiven Befundes erforderlich. Ist das Resultat dann negativ, so handelt es sich um transient aufgetretenen LAK.
Zur Bestimmung von LAK hat kein einzelner Test eine 100 %ige diagnostische Sensitivität und Spezifität. Das beruht auf dem Unterschied der kommerziell verfügbaren Reagenzien. Ringversuche zeigen, dass die Rate falsch positiver und falsch negativer Resultate von LAK etwa 20 % beträgt und bei niedriger LA-Konzentration sogar 25 %.
Bei Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten soll die Untersuchung auf LAK erst 1–2 Wochen nach Absetzen erfolgen oder wenn die INR unter 1,5 ist. Zur Überbrückung b10soll die Behandlung mit niedrigmolekularem Heparin und die letzte Dosierung aber spätestens 12 h vor der Blutentnahme erfolgen.