Pankreas-α‑Amylase

Version: 2, gültig ab: 08.11.2024
Einheiten
U/l
Berechneter Parameter Nein
Versandparameter nein
Abarbeitung
Montag - Freitag
Indikation
  • Beurteilung der Pankreasfunktion
  • Diagnose und Behandlung von Pankreatitis
Klinische Information

Die Pankreas-Amylase ist ein Enzym, das eine wichtige Rolle bei der Verdauung von Kohlenhydraten spielt. Es wird hauptsächlich in der Bauchspeicheldrüse und in den Speicheldrüsen produziert. Die Pankreas-Amylase spaltet komplexe Kohlenhydrate wie Stärke und Glykogen in einfachere Zuckermoleküle (wie Maltose und Glukose) auf, die dann vom Körper aufgenommen und weiterverarbeitet werden können. Die Messung der Pankreas-Amylase kann bei der Untersuchung von Bauchschmerzen helfen, um Bauchspeicheldrüsenerkrankungen als mögliche Ursache auszuschließen oder zu bestätigen. ErhöhtePankreas-Amylase-Werte im Blut oder Urin können auf eine akute oder chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) hinweisen. Dies ist ein wichtiger Marker für die Diagnose dieser Erkrankung. Bei PatientInnen mit bekannter Pankreatitis oder anderen Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse können regelmäßige Pankreas-Amylase-Messungen helfen, den Verlauf der Erkrankung zu überwachen und den Erfolg der Behandlung zu beurteilen. Weiters kann die Pankreas-Amylase erhöht sein, wenn diese mit in einer hochmolekularen Form (z.B. im Komplex mit anderen Immunglobulinen) vorliegt und daher die Ausscheidung im Uri verhindert wird. Diese erhöhte Pankreas-Amylase ist nicht diagnostisch für eine Pankreatitis und kann durch die gleichzeitige Bestimmung von Serumlipase und Urinamylase demaskiert werden. Achtung: Bei akuter Pankreatitis in Verbindung mit Hyperlipidämie kann die Pankreas-Amylase-Aktivität scheinbar normal sein. Erhöhte Werte können auch bei einer Reihe von nicht-pankreatischen Krankheitsprozessen beobachtet werden, wie bei Mumps, Verstopfung des Speichelgangs, Eileiterschwangerschaft und Darmverschluss/-infarkt.

Referenzbereich Erwachsene
Altersklasse weiblich männlich Einheiten
* 13 - 53 U/l
Methode
UV-/VIS-Photometrie
Präanalytik

Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor der Durchführung des Tests zentrifugiert werden.

Primäres Proben­material
  • Serum mit Trenngel
weitere Probenmaterialien
  • Li-Heparin-Plasma
Probenstabilität
bei 15-25°C 7 Tage
bei 2-8°C 1 Monat
Interferenzen durch Hämolyse
Keine wesentliche Interferenz (Hämoglobin ≤ 200 mg/dL)
Interferenzen durch Ikterus
Keine wesentliche Interferenz (Bilirubin ≤ 60 mg/dL).
Interferenzen durch Lipämie
Keine signifikante Interferenz bis zu einem L‑Index von 1500.
Andere Interferenzen

In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen. Patienten mit Makroamylase können erhöhte P‑Amylase-Ergebnisse aufweisen. Die Erhöhung beruht nicht auf einer unzureichenden Hemmung der Speichel-Amylase des Serumimmunkomplexes, sondern auf dem über dem normalen Wert liegenden P‑Amylase-Spiegel, da der Immunkomplex nicht der glomerulären Filtration unterliegt.

Tarife
Privattarif 4.60 EUR
Kassenrefundierung ist möglich