Bilirubin

Version: 2, gültig ab: 08.11.2024
Einheiten
mg/dl
Berechneter Parameter Nein
Versandparameter nein
Abarbeitung
Montag - Freitag
Indikation
  • Beurteilung von Ikterus und Leberfunktionen
  • Vd. auf eine vermehrte Zerstörung von roten Blutkörperchen (Hämolyse)
Klinische Information

Bilirubin entsteht bei der normalen Zersetzung von roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Es wird von der Leber verarbeitet und über die Galle in den Darm ausgeschieden. Die Messung des Bilirubinspiegels im Blut wird routinemäßig bei Verdacht auf Lebererkrankungen oder Gelbsucht durchgeführt. Es werden normalerweise die Gesamt-Bilirubinwerte sowie die Aufteilung in die zwei Bilirubin-Hauptarten (indirektes und direktes Bilirubin) gemessen. Das indirekte Bilirubin entsteht bei der Zersetzung von roten Blutkörperchen und ist nicht wasserlöslich. Es wird von der Leber aufgenommen und dort an Albumin gebunden, um in die Leberzellen transportiert zu werden. Erhöhte indirekte Bilirubinspiegel finden sich vor beispielsweise bei einer vermehrten Zerstörung von roten Blutkörperchen (Hämolyse), bei Morbus Meulengracht (einer angeborenen harmlosen Leberstörung) und bei der Neugeborenengelbsucht. In den Leberzellen wird das indirekte Bilirubin durch eine Konjugationsreaktion mit Glucuronsäure in ein wasserlösliches, direktes Bilirubin umgewandelt. Das direkte Bilirubin wird dann über die Gallenwege in den Darm transportiert und schließlich über den Stuhl ausgeschieden. Daher kommen erhöhte direkte Bilirubinwerte bei Lebererkrankungen und Störungen des Abflusses der Galle (z.B. Gallensteine) vor.

Referenzbereich Kinder
Altersklasse weiblich männlich Einheiten
0 - 18 Jahre 0,2 - 1,0 mg/dl
Referenzbereich Erwachsene
Altersklasse weiblich männlich Einheiten
>18 Jahre 0,2 - 1,2 mg/dl
Alarmwerte
Kinder  
Altersklasse weiblich männlich Einheiten
Neugeborene > 13 mg/dl
Methode
UV-/VIS-Photometrie
Präanalytik

Die Verwendung von EDTA‑Plasma bei erhöhten Hämatokrit-Konzentrationen kann zu geringfügig niedrigeren Werten führen.

Primäres Proben­material
  • Serum mit Trenngel
weitere Probenmaterialien
  • Li-Heparin-Plasma
  • EDTA-Plasma
Probenstabilität
bei 15-25°C 1 Tag
bei 2-8°C 7 Tage
Interferenzen durch Hämolyse
Keine wesentliche Interferenz (Hämoglobin ≤1000 mg/dL).
Interferenzen durch Lipämie
Keine wesentliche Interferenz bis zu einem Index L von 1000.
Andere Interferenzen

Medikamente: In therapeutischen Konzentrationen wurde bei üblichen Medikamenten‑Panels keine Interferenz gefunden. Indikan: Keine wesentliche Interferenz durch Indikan bis zu einer Konzentration von 0.12 mmol/L (3 mg/dL). Cyanokit (Hydroxocobalamin) kann zu falsch niedrigen Ergebnissen führen. Proben mit Indocyaningrün dürfen nicht gemessen werden. Bei den Ergebnissen von einigen Patienten mit multiplem Myelom kann eine positive Abweichung bei der Wiederfindung auftreten. Nicht alle Patienten mit multiplem Myelom zeigen diese Abweichung; ebenso kann der Grad der Abweichung bei den einzelnen Patienten unterschiedlich sein. In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.

Tarife
Privattarif 4.50 EUR
Kassenrefundierung ist möglich