Calcium-Exkretion im 24-Stunden-Urin ist ein Laborparameter, der die renale Ausscheidung von Kalzium im Rahmen des täglichen Stoffwechsels erfasst. Diese Untersuchung ist essenziell zur Beurteilung des Kalziumhaushalts und zur Identifizierung von Erkrankungen, die mit einer gestörten Kalziumausscheidung einhergehen, wie z.B. Hyperparathyreoidismus, Nierensteinerkrankungen oder metabolische Knochenerkrankungen.
- Kalzium wird hauptsächlich durch die Nahrung aufgenommen, im Darm resorbiert und über den Urin, Stuhl sowie in geringem Maße über Schweiß ausgeschieden.
- Die renale Ausscheidung von Kalzium wird durch Hormone wie Parathormon (PTH), Calcitonin und Vitamin D reguliert.
- Eine abnorme Kalziumausscheidung kann Hinweise auf Erkrankungen des Kalziumstoffwechsels, der Nieren oder der Knochen liefern.
Erhöhte Werte (Hyperkalzurie):
- Primärer Hyperparathyreoidismus:
Gesteigerte Kalziumfreisetzung aus den Knochen und erhöhte renale Exkretion.
- Vitamin-D-Intoxikation:
Verstärkte Kalziumaufnahme im Darm und erhöhte renale Ausscheidung.
- Idiopathische Hyperkalzurie:
Häufigste Ursache für Hyperkalzurie; oft genetisch bedingt.
- Malignome:
Osteolytische Tumoren oder paraneoplastische Syndrome
- Sarkoidose:
Durch erhöhte Vitamin-D-Produktion in Makrophagen.
- Schleifendiuretika:
Steigern die renale Kalziumexkretion.
Erniedrigte Werte (Hypokalzurie):
- Hypoparathyreoidismus:
Geringere Mobilisierung von Kalzium aus den Knochen.
- Vitamin-D-Mangel:
Verminderte intestinale Kalziumaufnahme
- Thiaziddiuretika:
Hemmen die Kalziumausscheidung.
- Chronische Nierenerkrankung:
Reduzierte Filtration und Ausscheidung.
- Magnesiummangel:
Beeinflusst die PTH-Sekretion und reduziert die Kalziumexkretion.