Phosphat im Urin spiegelt die renale Ausscheidung von Phosphat wider und liefert wichtige Informationen über den Phosphatstoffwechsel und die Funktion des Hormonsystems, das den Kalzium- und Phosphathaushalt reguliert. Phosphat wird hauptsächlich durch die Nahrung aufgenommen, in den Knochen gespeichert und über die Nieren reguliert. Die Messung von Phosphat im Urin erfolgt häufig im Rahmen der Diagnostik von Störungen des Knochenstoffwechsels, Nierenerkrankungen oder des Säure-Basen-Haushalts.
- Phosphat spielt eine zentrale Rolle in der Energieproduktion (ATP), der Knochenmineralisierung und der pH-Regulation im Blut.
- Die renale Phosphatausscheidung wird durch Hormone wie Parathormon (PTH), Fibroblast Growth Factor 23 (FGF23) und Vitamin D reguliert.
- Veränderungen in der Phosphatausscheidung können Hinweise auf Erkrankungen wie Hyperparathyreoidismus, Tubulopathien oder metabolische Knochenerkrankungen geben.
Erhöhte Werte (Hyperphosphaturie):
- Primärer Hyperparathyreoidismus:
Erhöhte PTH-Spiegel fördern die renale Phosphatausscheidung.
- Renale Phosphatverlust-Syndrome:
z.B. beim Fanconi-Syndrom oder bei Tubulopathien
- Vitamin-D-Intoxikation:
Steigert die Phosphatresorption im Darm und die renale Ausscheidung.
- Akromegalie:
Durch gesteigerte Wachstumshormonwirkung kann die renale Phosphatausscheidung erhöht sein.
- Hohe Phosphataufnahme:
z.B. durch phosphatreiche Ernährung oder Phosphatzufuhr über Infusionen.
Erniedrigte Werte (Hypophosphaturie):
- Hypoparathyreoidismus:
Verminderte PTH-Spiegel reduzieren die Phosphatausscheidung.
- Chronische Nierenerkrankung (CKD):
In späteren Stadien der Niereninsuffizienz kommt es zur Retention von Phosphat.
- Vitamin-D-Mangel:
Führt zu verminderter intestinaler Phosphatresorption und reduzierter Ausscheidung.
- Thiaziddiuretika:
Können die Phosphatausscheidung senken.
- Schwere Unterernährung:
Führt zu reduziertem Phosphataufkommen im Körper und Urin.