Folat

Version: 1, gültig ab: 29.06.2023
Einheiten
ng/ml
Berechneter Parameter Nein
Versandparameter nein
Abarbeitung
Montag - Freitag
Indikation

Abklärung bei Verdacht auf Folsäuremangel

Klinische Information

Folsäure, auch als Vitamin B9 bekannt, spielt eine wesentliche Rolle im Körper bei der Bildung von DNA und RNA, der Produktion roter Blutkörperchen und dem ordnungsgemäßen Funktionieren des Nervensystems. Ungefähr 20 % des täglich aufgenommenen Folats stammen aus Nahrungsquellen; der Rest wird von Darmmikroorganismen synthetisiert. Daher kann eine Malabsorption, wie diese bei Zöliakie oder entzündlichen Darmerkrankungen vorkommen kann, zu einem Folsäuremangel führen. Weiters kann Alkoholkonsum die Aufnahme und Speicherung von Folsäure im Körper beeinträchtigen und einige Medikamente, wie Methotrexat und bestimmte Antiepileptika, können den Folsäurestoffwechsel stören und zu einem Folsäuremangel führen. Ein Folsäuremangel kann zu einer spezifischen Form der Anämie führen, die als megaloblastische Anämie bezeichnet wird. Bei dieser Form der Anämie werden rote Blutkörperchen abnorm groß und nicht funktionsfähig gebildet. Dies kann zu Symptomen wie Müdigkeit, Schwäche, Kurzatmigkeit und blasse Haut führen. Folsäure ist während der Schwangerschaft besonders wichtig, da es eine entscheidende Rolle bei der Bildung des Neuralrohrs des Fötus spielt. Ein Mangel an Folsäure während der Schwangerschaft kann das Risiko von Neuralrohrdefekten wie Spina bifida (offener Rücken) beim Baby erhöhen. Aus diesem Grund wird Frauen empfohlen, bereits vor der Schwangerschaft ausreichend Folsäure einzunehmen.

Referenzbereich allgemein
Altersklasse weiblich männlich Einheiten
* 2,8 - 19,8 ng/ml
Methode
Elektrochemilumineszenz-Immunoassay (ECLIA)
Präanalytik

Durch Hämolyse können die Folatwerte signifikant ansteigen, da Erythrozyten hohe Folat-Konzentration enthalten. Hämolytische Proben sind deshalb für diesen Test nicht einsetzbar. Zur Folat-Bestimmung sollten ausschließlich Nüchtern-Proben verwendet werden. Um falsche Folat-Wiederfindungen zu vermeiden, dürfen Proben im Nachhinein nicht durch Zusätze (Biozide, Anti‑Oxidantien oder Substanzen, die möglicherweise den pH‑Wert der Probe beeinflussen) verändert werden. Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor der Durchführung des Tests zentrifugiert werden. Keine hitzeinaktivierten Proben verwenden.

Primäres Proben­material
  • Serum mit Trenngel
weitere Probenmaterialien
  • Li-Heparin-Plasma
Probenstabilität
bei 15-25°C 2 Stunden
bei 2-8°C 48 Stunden
Interferenzen durch Hämolyse
Durch Hämolyse können die Folat-Werte signifikant ansteigen, da Erythrozyten hohe Folat-Konzentrationen enthalten. Hämolytische Proben sind deshalb für diesen Test nicht einsetzbar.
Interferenzen durch Ikterus
keine wesentliche Interferenz (Bilirubin ≤ 29 mg/dl)
Interferenzen durch Lipämie
keine wesentliche Interferenz (Intralipid ≤ 1500 mg/dl)
Andere Interferenzen

Kein Einfluss durch Interferenzen bis zur angegebenen Konzentration:

  • Biotin ≤ 21 ng/ml (Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen (> 5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen.)
  • Rheumafaktoren ≤ 1000 IU/ml
  • IgG ≤ 1.6 g/dl
  • IgA ≤ 0.4 g/dl
  • IgM ≤ 1 g/dl Proben mit extrem hohen Gesamtproteinkonzentrationen (Hyperproteinämie) sind für diesen Test nicht geeignet.
Kreuzreaktionen

Folat-Bestimmungen bei Patienten, die mit bestimmten Medikamenten wie z. B. Methotrexat oder Leucovorin therapiert werden, sind aufgrund einer Kreuzreaktivität dieser Substanzen mit Folat-Bindeproteinen kontraindiziert.

Tarife
Privattarif 21.50 EUR
Kassenrefundierung ist möglich