HBeAntigen

Hepatitis B envelope Antigen
Version: 1, gültig ab: 29.06.2023
Einheiten
COI
Berechneter Parameter Nein
Versandparameter nein
Abarbeitung
Montag - Freitag
Indikation
  • Akute oder chronische Infektion mit Hepatitis B Virus
  • Erweiterte Hepatitis Serologie bei positiven HBsAg/HBcAk
Klinische Information

Hepatitis B e-Antigen (HBeAg) ist ein sekretorisches Protein des Hepatitis B-Virus, das als Marker für die Replikation und Viruslast bzw. Infektiosität des HBV verwendet wird. Die Serokonversion von HBeAg zu Anti-HBe (=Verschwinden von HBeAg und Bildung von HBeAk) erfolgt frühzeitig bei PatientInnen mit akuter Infektion und geht in der Regel mit einer Abnahme der Infektiosität und einer Remission der Lebererkrankung einher. Bestimmte Varianten des Hepatitis B-Virus, insbesondere Precore-Mutationen, führen dazu, dass kein HBeAg produziert wird.

Das HBeAg wird für die Erstdiagnose und als Verlaufsparameter Hepatitis B verwendet.

Information zum Testsystem:

Die Antigene werden mit einem immunologischen Test (ECLIA = ELISA basiertes Testverfahren) direkt bestimmt. Das Ergebnis wird ausschließlich als positiv oder negativ ausgegeben.

Interpretation der Laborergebnisse:

Das "HBe-System" (HBeAg und Anti-HBe) muss in Zusammenschau mit der restlichen Hepatitis-Serologie beurteilt werden: HBsAG, HBsAk, HBcAk.

HBeAg POSITIV: Aktive Infektion mit Hepatitis B-Virus mit erhöhter Viruslast bzw. Infektiosität.

HBeAg NEGATIV: Bei negativem HBsAg: kein Hinweis auf aktive Infektion mit Hepatitis B. Bei positivem HBsAg: Befund spricht für niedrige Viruslast. Vorsicht: Precore-Mutationen des Hepatitis B-Virus können ein negatives HBeAg verursachen, obwohl eine hohe Viruslast vorliegt.

Referenzen: Lothar Thomas. Labor & Diagnose. 2023 RKI Impfplan Österreich 2023

Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Florian Mayer

Referenzbereich allgemein
Altersklasse weiblich männlich Einheiten
* < 1,0 COI
Methode
Elektrochemilumineszenz-Immunoassay (ECLIA)
Präanalytik

Proben, die Präzipitate enthalten, aufgetaute Proben sowie Proben, die wiederholt zu messen sind, müssen vor dem Test zentrifugiert werden. Keine hitzeinaktivierten Proben verwenden. Keine mit Azid stabilisierten Proben und Kontrollen verwenden.

Primäres Proben­material
  • Serum mit Trenngel
weitere Probenmaterialien
  • Li-Heparin-Plasma
  • EDTA-Plasma
  • Zitrat-Plasma
Probenstabilität
bei 15-25°C 7 Tage
bei 2-8°C 11 Tage
Interferenzen durch Hämolyse
keine wesentliche Interferenz (Hämoglobin ≤ 1000 mg/dl)
Interferenzen durch Ikterus
keine wesentliche Interferenz (Bilirubin ≤ 25 mg/dl)
Interferenzen durch Lipämie
keine wesentliche Interferenz (Intralipid ≤ 1500 mg/dl)
Andere Interferenzen

Kein Einfluss durch Interferenzen bis zur angegebenen Konzentration:

  • Biotin ≤ 40 ng/ml (Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen (> 5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen.)
  • Rheumafaktoren ≤ 1200 IU/ml
  • Albumin ≤ 7.0 g/dl
  • IgG ≤ 7.0 g/dl
  • IgA ≤ 1.6 g/dl
  • IgM ≤ 1.0 g/dl
  • Peginterferon alfa-2a ≤ 0.18 mg/l
  • Peginterferon alfa-2b ≤ 0.08 mg/l
  • Lamivudin ≤ 300 mg/l
  • Adefovir ≤ 10 mg/l
  • Entecavir ≤ 1 mg/l
  • Telbivudin ≤ 600 mg/l
  • Tenofovir ≤ 245 mg/l
Kreuzreaktionen

In seltenen Einzelfällen können Störungen durch extrem hohe Titer von Antikörpern gegen Analyt-spezifische Antikörper, Streptavidin sowie Ruthenium auftreten.

Tarife
Privattarif 21.70 EUR
Kassenrefundierung ist möglich