direktes Bilirubin

Version: 1, gültig ab: 29.06.2023
Einheiten
mg/dl
Berechneter Parameter Nein
Versandparameter nein
Abarbeitung
Montag - Freitag
Indikation

Lebererkrankungen und Störungen des Abflusses der Galle (z.B. Gallensteine)

Klinische Information

Bilirubin entsteht bei der normalen Zersetzung von roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Es wird von der Leber verarbeitet und über die Galle in den Darm ausgeschieden. Die Messung des Bilirubinspiegels im Blut wird routinemäßig bei Verdacht auf Lebererkrankungen oder Gelbsucht durchgeführt. Es werden normalerweise die Gesamt-Bilirubinwerte sowie die Aufteilung in die zwei Bilirubin-Hauptarten (indirektes und direktes Bilirubin) gemessen. Das indirekte Bilirubin entsteht bei der Zersetzung von roten Blutkörperchen und ist nicht wasserlöslich. Es wird von der Leber aufgenommen und dort an Albumin gebunden, um in die Leberzellen transportiert zu werden. Erhöhte indirekte Bilirubinspiegel finden sich vor beispielsweise bei einer vermehrten Zerstörung von roten Blutkörperchen (Hämolyse), bei Morbus Meulengracht (einer angeborenen harmlosen Leberstörung) und bei der Neugeborenengelbsucht. In den Leberzellen wird das indirekte Bilirubin durch eine Konjugationsreaktion mit Glucuronsäure in ein wasserlösliches, direktes Bilirubin umgewandelt. Das direkte Bilirubin wird dann über die Gallenwege in den Darm transportiert und schließlich über den Stuhl ausgeschieden. Daher kommen erhöhte direkte Bilirubinwerte bei Lebererkrankungen und Störungen des Abflusses der Galle (z.B. Gallensteine) vor.

Referenzbereich allgemein
Altersklasse weiblich männlich Einheiten
* 0,2 - 0,3 mg/dl
Methode
UV-/VIS-Photometrie
Präanalytik

Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor der Durchführung des Tests zentrifugiert werden.

Primäres Proben­material
  • Serum mit Trenngel
weitere Probenmaterialien
  • Li-Heparin-Plasma
  • EDTA-Plasma
Probenstabilität
bei 15-25°C 2 Tage
bei 2-8°C 7 Tage
Probenstabilität Zusatzinformation

Proben lichtgeschützt aufbewahren

Interferenzen durch Hämolyse
Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index H von 25 (Hämoglobin: ca. 15.5 μmol/L bzw. 25 mg/dL).
Interferenzen durch Lipämie
Keine wesentliche Beeinflussung bis zu einem Index L von 750.
Andere Interferenzen

Phenylbutazon führt zu falsch niedrigen Bilirubinwerten. In sehr seltenen Fällen kann eine Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström-Makroglobulinämie), zu unzuverlässigen Ergebnissen führen.

Tarife
Privattarif 4.20 EUR
Kassenrefundierung ist möglich