Thyreoperoxidase-Antikörper

Version: 1, gültig ab: 29.06.2023
Einheiten
IU/ml
Berechneter Parameter Nein
Versandparameter nein
Abarbeitung
Montag - Freitag
Indikation

Nachweis von Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse (Hashimoto-Thyreoiditis, primäres Myxödem, Morbus Basedow, Thyreoiditis postpartum, zytokininduzierte Thyreoiditis)

Klinische Information

Thyroperoxidase (TPO) ist ein Enzym, das an der Schilddrüsenhormonsynthese beteiligt ist und die Oxidation von Jodid an Tyrosinresten im Thyreoglobulin zur Synthese von Trijodthyronin und Thyroxin (Tetrajodthyronin) katalysiert. TPO wird ausschließlich in Schilddrüsen exprimiert und ist eines der wichtigsten Antigene der Schilddrüse, da es an der Schilddrüsenhormonsynthese beteiligt ist. Erkrankungen der Schilddrüse werden häufig durch Autoimmunmechanismen mit der Produktion von Autoantikörpern verursacht. Anti-TPO-Antikörper aktivieren das Komplement und sind vermutlich maßgeblich an der Funktionsstörung der Schilddrüse und der Pathogenese der Hypothyreose beteiligt. Die Bestimmung der TPO-Antikörperspiegel ist der empfindlichste Test zum Nachweis von Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse (z. B. Hashimoto-Thyreoiditis, idiopathisches Myxödem und Morbus Basedow). Die höchsten TPO-Antikörperspiegel werden bei Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis beobachtet. Bei dieser Krankheit beträgt die Prävalenz von TPO-Antikörpern etwa 90 % der Fälle (Morbus Basedow: 60–80 % der Fälle). Bei PatientInnen mit subklinischer Hypothyreose ist das Vorhandensein von TPO-Antikörpern mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer manifesten Hypothyreose verbunden. Bei PatientInnen mit einer nicht schilddrüsenbezogenen Autoimmunerkrankung wie perniziöser Anämie, Typ-I-Diabetes oder anderen Erkrankungen, die das Immunsystem aktivieren, können mäßig erhöhte Werte an TPO-Antikörpern festgestellt werden. Die Häufigkeit von nachweisbarem Anti-TPO bei einer gesunden Bevölkerung mit normaler Schilddrüsenfunktion beträgt in etwa 5-10 %.

Referenzbereich allgemein
Altersklasse weiblich männlich Einheiten
* 15 - 34 IU/ml
Methode
Elektrochemilumineszenz-Immunoassay (ECLIA)
Präanalytik

Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor der Durchführung des Tests zentrifugiert werden. Keine hitzeinaktivierten Proben verwenden. Keine mit Azid stabilisierten Proben und Kontrollen verwenden.

Primäres Proben­material
  • Serum mit Trenngel
weitere Probenmaterialien
  • Li-Heparin-Plasma
Probenstabilität
bei 15-25°C 8 Tage
bei 2-8°C 8 Tage
Interferenzen durch Hämolyse
keine wesentliche Interferenz (Hämoglobin ≤ 800 mg/dl)
Interferenzen durch Ikterus
keine wesentliche Interferenz (Bilirubin ≤ 66 mg/dl)
Interferenzen durch Lipämie
keine wesentliche Interferenz (Intralipid ≤ 1500 mg/dl)
Andere Interferenzen

Kein Einfluss durch Interferenzen bis zur angegebenen Konzentration:

  • Biotin ≤ 10 ng/ml (Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen (> 5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen.)
  • Rheumafaktoren ≤ 1350 IU/ml
  • Iodid 0.040 µg/ml
  • Carbimazol 6.00 µg/ml
  • Methimazol 16.0 µg/ml
  • Propylthiouracil 60.0 µg/ml
  • Perchlorat 400 µg/ml
  • Propranolol 48.0 µg/ml
  • Amiodaron 40.0 µg/ml
  • Prednisolon 20.0 µg/ml
  • Hydrocortison 40.0 µg/ml
  • Fluocortolon 20.0 µg/ml
  • Octreotid 0.060 µg/ml
  • Levothyroxin 0.143 µg/ml
  • Liothyronin 0.015 µg/ml
Kreuzreaktionen

In seltenen Einzelfällen können Störungen durch extrem hohe Titer von Antikörpern gegen Analyt-spezifische Antikörper, Streptavidin sowie Ruthenium auftreten.

Tarife
Privattarif 21.50 EUR
Kassenrefundierung ist möglich