Parathormon

Version: 1, gültig ab: 29.06.2023
Einheiten
pg/ml
Berechneter Parameter Nein
Versandparameter nein
Abarbeitung
Montag - Freitag
Indikation
  • Verdacht auf Nebenschilddrüsenunterfunktion (Hypoparathyreoidismus)
  • Verlaufskontrolle einer sekundären Nebenschilddrüsenüberfunktion (Hyperparathyreoidismus) bei Niereninsuffizienz
  • Differentialdiagnostische Abklärung einer Hypercalciämie
Klinische Information

Parathormon (PTH) wird in den Nebenschilddrüsen gebildet und in den Blutkreislauf sezerniert. Intaktes PTH besteht aus einem einzigen Proteinmolekül mit 84 Aminosäuren. Die Messung des intakten PTH ermöglicht eine direkte Erfassung der sekretorischen Aktivität der Nebenschilddrüse. PTH bewirkt zusammen mit Vitamin D und Calcitonin die Mobilisierung von Kalzium und Phosphat aus dem Skelettsystem und steigert die Aufnahme von Kalzium im Darm sowie die Phosphatausscheidung über die Nieren. Die Konstanz des Blutkalziumspiegels wird durch das Zusammenwirken von PTH und Calcitonin gewährleistet, wobei hohe Kalziumkonzentrationen die PTH-Ausschüttung hemmen, niedrige fördern diese. Eine Überfunktion der Nebenschilddrüse resultiert in vermehrter PTH-Ausschüttung (Hyperparathyreodismus). Primäre Ursachen sind Adenome der Nebenschilddrüse. Beim sekundären Hyperparathyreodismus ist der Blutkalziumspiegel infolge anderer Erkrankungen oder Mangelzustände (z.B. Niereninsuffizienz, Vitamin D-Mangel, Resorptionsstörungen) erniedrigt. Der Hypoparathyreoidismus ist eine durch Unterfunktion der Nebenschilddrüsen mit verminderter Sekretion von PTH gekennzeichnet und wird am häufigsten durch operative Eingriffe an der Schilddrüse verursacht.

Referenzbereich allgemein
Altersklasse weiblich männlich Einheiten
* 15 - 65 pg/ml
Methode
Elektrochemilumineszenz-Immunoassay (ECLIA)
Präanalytik

Serumproben sofort zentrifugieren! Der Test wird durch Hämolyse bei Werten von ≥ 150 mg/dL beeinträchtigt. Proben mit sichtbaren Anzeichen einer Hämolyse dürfen nicht gemessen werden. Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor der Durchführung des Tests zentrifugiert werden. Keine mit Azid stabilisierten Proben und Kontrollen verwenden.

Primäres Proben­material
  • EDTA-Plasma
weitere Probenmaterialien
  • Serum mit Trenngel
  • Li-Heparin-Plasma
Probenstabilität
bei 15-25°C 2 Tage
bei 2-8°C 3 Tage
Probenstabilität Zusatzinformation

Aufgrund der Instabilität von PTH in nicht aufgetrenntem Serum, sollten Serumröhrchen sofort zentrifugiert werden. PTH hat sich allerdings in mit EDTA antikoaguliertem Vollblut bei Raumtemperatur über mehr als 24 h als stabil erwiesen. Aus diesem Grund sollte EDTA-Plasma bevorzugt werden

Interferenzen durch Hämolyse
wesentliche Interferenz (Hämoglobin ≤ 150 mg/dl)
Interferenzen durch Ikterus
keine wesentliche Interferenz (Bilirubin ≤ 66 mg/dl)
Interferenzen durch Lipämie
keine wesentliche Interferenz (≤ 1500 mg/dl)
Andere Interferenzen

Kein Einfluss durch Interferenzen bis zur angegebenen Konzentration:

  • Biotin ≤ 50 ng/ml (Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen (> 5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen.)
  • Rheumafaktoren ≤ 1200 IU/ml
  • Albumin ≤ 70 g/l
  • Fosamax 350 mg/l
  • Actonel 150 mg/l
  • β-Estradiol 250 mg/l
  • β-Estradiol-17-Valerat 250 mg/l
  • β-Estradiol-3-Sulfat 250 mg/l In seltenen Einzelfällen können Störungen durch extrem hohe Titer von Antikörpern gegen Analyt-spezifische Antikörper, Streptavidin sowie Ruthenium auftreten.
Tarife
Privattarif 35.00 EUR
Kassenrefundierung ist möglich